Sonnenbrand

Wir begannen den Tag mit einem Frühstück im Hard Rock Café. Das Buffet war typisch amerikanisch, aber nicht überwältigend. Das Café am Times Square ist im Kellergeschoss und damit sehr dunkel.

Die Planung für diesen Tag schlossen wir beim Frühstück ab und entschieden uns für Washington Heights und die Upper West Side.

Das war eine gute Wahl, weil sie einem die Gegensätze der Stadt vor Augen führt: Vom hektischen Times Square und Fifth Avenue zur eher kleinstädtischen Idylle und verfallenen Mietskasernen.

Erste Station: Das Dyckman Farmhouse, ein über 200 Jahre altes Bauernhaus aus der Zeit, als der Norden von Manhattan noch landwirtschaftlich genutzt wurde. Das angeschlossene Museum war leider nicht offen.

Weiter zum Fort Tryont Park mit the Cloisters. Diese Klosteranlage beherbergt eine Mittelalter-Ausstellung und gehört zum Metropolitan Museum of Art. Die Eintrittskarte gilt für beide, aber nur am selben Tag, und im Met waren wir gestern. The Cloisters haben wir uns also gespart.

Zurück zur Metro und ein Stück weiter Richtung Downtown. Riverside Park mit einem Mausoleum für Ulysses S. Grant, General zur Zeit des Bürgerkriegs. (Dieser Teil der amerikanischen Geschichte verfolgt mich ja nun schon seit Richmond 1998.) Ganz sehenswert.

Von dort ging es zum Campus der Columbia University, der verkehrsberuhigt ist. Die Uni-Bibliothek ist in einem wunderschönen Gebäude untergebracht. Der Campus lädt geradezu ein, ein Päuschen zu machen und Leute zu beobachten.

Dann machten wir uns auf Richtung Central Park und nahmen auf dem Weg noch die Cathedral of St. John the Divine mit (größte gotische Kathedrale der Welt). Tipp: Seele baumeln lassen im Central Park geht am besten, wenn man einen Salat und zwei Flaschen Limonade mitnimmt!

Und das war noch längst nicht alles: das Schwulenviertel in Greenwich Village rund um Christopher Street haben wir unsicher gemacht, im Hudson River Park nochmal Leute beobachtet, die Bleecker Street angefeuert, das neue Little Italy zu werden und den Washington Square überquert.

Und dann sollte es der krönende Abschluss des Tages werden: auf dem Empire State Building den Einbruch der Nacht miterleben. Das Wetter hatte es den ganzen Tag gut mit uns gemeint, und die Schlange war auch eher kurz. Was kann da noch schiefgehen?

Wie sich herausstellte, eine ganze Menge! Die Schlange draußen war kurz. Aber nicht die Schlange drinnen. Und auch nicht die hinter der Security, für die Tickets. Und auch nicht die hinter dem Verkauf, für die Express-Fahrstühle. Und auch nicht die hinter den Express-Fahrstühlen im 80. Stock, für die Fahrstühle in den 86. Wir sind die 6 Geschosse dann gelaufen.

Als wir oben ankamen, regnete es wie aus Kübeln.

Zum Glück hatten wir noch ein Upgrade für den 102. Stock gekauft. Dort war weniger los und es war trockener, weil man drinnen bleibt.

Letztendlich haben wir ordentlich was gesehen und auch Fotos gemacht, also halb so wild! Sonst hätten wir ja auch nichts zu erzählen gehabt...

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